Kritik von Sabrina Müller der Augsburger Allgemeinen vom 12.11.2010

12. November 2010 19:30 Uhr

 

 

 

 

Markt Rettenbach Schweren Schrittes schlurft Jonas über den Teppichboden im Musiksaal der Markt Rettenbacher Grundschule. Seinen Bauch hat er eingezogen, der Rücken ist gebeugt. Im Takt seiner schwergängigen Bewegungen streicht Cellist Wolfram Dierig über die Saiten seines Instruments. Jonas ahmt die Romanfigur Don Quichotte nach - einen dünnen, gebrechlichen Mann, der mit seinem alten Gaul Rosinante und seinem Wegbegleiter, dem dicken Sancho Panza, durch die spanischen Lande zieht und sich mutig allen Gefahren stellt. Im Rahmen des Projekts "Chorklassen" (siehe Infokasten) hat Dierig, Mitglied des Münchner Rundfunkorchesters (MRO), mehr als 60 Markt Rettenbacher Grundschüler auf einen Kinderkonzert-besuch in Kempten vorbereitet - auf "Don Quichotte de la Mancha". von Sabrina Müller

Mit offenen Mündern sitzen die Kinder im Halbkreis um den Mann mit dem weißen Hemd und dem schwarzen Anzug herum. Dierigs Finger wandern den Cellohals entlang; gefühlvoll lässt er seinen Bogen über die Saiten wandern. Begeistert schlagen die Kinder ihre Hände zusammen, als die Töne verstummen und sich der Cellist verneigt. "Der Spanier Quichotte ist älter als Eure Oma", stellt er kurz darauf fest und bringt die Kinder damit zum Lachen.

Jedes Instrument steht für eine Person

Jedes Instrument in dem Kinderkonzert steht für eine Person, sagt Dierig. Sein Ziel ist es, die Fantasie der kleinen Zuhörer anzuregen, sodass sich während der Aufführung eine eigene Geschichte im Kopf entwickelt. "Wenn sie die Augen schließen, sollen sie die Figuren sehen können", so der Musiker. Die Angst vorm Konzertsaal solle frühzeitig abgebaut werden, denn die Kinder von heute seien die Konzertbesucher von morgen. Wichtig ist für ihn auch, dass die jungen Besucher jemanden wiedererkennen - in dem Fall ihn als Cellisten und "hallo Wolfram" rufen können. "Das ist dann ein bisschen wie bei Deutschland sucht den Superstar."

Das Kinderkonzert-Konzept beruht auf drei Säulen, wie die Markt Rettenbacher Lehrerin Eva Weinacht erläutert: Vorbereitung im Unterricht, Besuch eines Musikers vom MRO in der Schule und Veranstaltung.

Persönlicher Don Quichotte vor Augen

Bei Schulleiter Helmut Berchtold ist das Pilotprojekt "Chorklasse" auf "mehr als offene Ohren gestoßen", sagt er. Solche Veranstaltungen wie das Kinderkonzert seien dadurch erst möglich geworden. Er möchte die "Musikalität im ländlichen Raum auf dem jetzigen Stand halten", vor allem vor dem Hintergrund einer schrumpfenden Gesellschaft. Für Chöre und Musikkapellen könne man auf diese Weise eine "umfassende Basisarbeit liefern". Berchtolds Schüler sollen die ganze Bandbreite der Musik kennenlernen und "damit ins Leben gehen".

Ob den Markt Rettenbacher Mädchen und Buben am Konzerttag tatsächlich ihr ganz persönlicher Don Quichotte vor dem geistigen Auge erscheint, bleibt abzuwarten. Vielleicht sieht der ein oder andere Schulkamerad Jonas vor sich, wie er mit gebeugtem Rücken und eingezogenem Bauch schweren Schrittes über den Boden schlurft.

Festival 2015

Liebe Musiker und Musikerinnen,
liebe Freunde 
 
I have a dream:
Mit ein paar von Euch habe ich ja schon gesprochen. Ich möchte vor meinem 50 Geburtstag mit Euch allen noch einmal schön musizieren, und das in Asien.
Friedrich Kleinknecht und meine Wenigkeit haben in den letzten Jahren schon einige Konzerte in Thailand, Myanmar, Cambodia und Laos organisiert und dort schon einiges zu Gehör gebracht.
 
Einladung zum Feiern und Festival
Nun möchte ich mit Euch am 31. August 2015 in Bangkok feiern und in der Zeit vom 20. August bis 6. September 2015 das Festival mit Euch bespielen.
Für das Programm bin ich ganz aufgeschlossen. Bietet mir einfach etwas an, wozu Ihr Lust habt.
 
Finanzen:
Natürlich müßt Ihr das als Euren Urlaub betrachten und er soll Euch ruhig etwas kosten.
Der Flug nach Bangkok muß natürlich von Euch bestritten werden. Ich versuche freie Kost und Logie für die Tage der Konzerte aus zu handeln. Eintrittsgelder wird es auch geben aber mal ehrlich gesagt, wir sollten nicht damit rechnen. Die Möglichkeit, einige Konzerte in Deutschland zu spielen könnte da eher etwas Geld einspielen, welches man dann für das Festival benutzen kann. Ich würde auf jeden Fall alles versuchen um Euch den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.
 
Instrumententransport:
Große Instrumente würde ich dort ausleihen. Kleine Instrumente würde ich auch evtl. stellen oder auf jeden Fall eine sichere Möglichkeit zum deponieren anbieten. In BKK gibt es einen deutschen Geigenbauer mit Safe. Ich bin schon in Kontakt.
 
Planung:
Ich dachte mir, ihr gebt mir bis zum Juni Bescheid ob ihr tendenziell Lust und Zeit habt.
Dann planen wir gemeinsam die Programme und Konzerte.
Im Anschluß kann ich dann ab August zu den potenziellen Konzertveranstaltern, Hotels, Botschaften, Unis und Instituten rennen um für das geniale Musik-Festival zu werben.
Ich hoffe bis Dezember dann alles beisammen zu haben, damit wir alle im Januar unsere Flüge buchen können und den Urlaub 2015 planen können. Das wird ein Urlaub !
 
Schon jetzt freue ich mich auf Eure Meldungen und Vorschläge,
 
Folgende Jubiläen gibt es 2015:
 
Karl Goldmark
Franz Lachner
Alexander Skrjabin
Peter Tschaikowsky
Niccolò Paganini 
Alexander Glasunow
Frank Martin 
Paul Dukas
Wolfram Dierig 
Frank Peter Zimmermann
Paul Tortelier
Edith Piaf
Edgard Varèse
César Franck
Aaron Coplans
Jean Sibelius
Und viele andere....
 
Euer Wolfram
 
Wolfram Dierig
Lindwurmstr. 213
80337 München
Tel.: 089-12764240